Direktbank vs Filialbank

In unserem Vergleich Direktbank vs Filialbank möchten wir etablierte Filialbanken Ihren Konkurrenten, den Direktbanken, gegenüberstellen: Ohne ein Konto wird in unserer schnelllebigen Zeit bald kein Geld mehr fließen. Die in der Diskussion stehende Abschaffung des Bargeldes zeigt noch einmal, wie wichtig heutzutage eine Bank für den privaten Geldverkehr ist.

Bei allen großen Kreditinstituten, egal ob Privatbanken, Sparkassen, Genossenschaftsbanken, ob Direkt- oder Filialbank sowie in- und ausländische Institute mit Sitz in Deutschland, führen die Kunden ihr Konto. Sehr viele haben mehrere Konten eröffnet.

Es stellt sich nun die Frage, wo der Kunde sein Konto eröffnen soll, in der Filiale bei einem Kundenbetreuer oder lieber direkt online im Internet, bei einer Direktbank.

Schauen wir uns die Vor- und Nachteile nachstehend einmal genauer an.

Direktbank vs Filialbank
Direktbank vs Filialbank

Tipp: Einen umfangreichen Vergleich zu Girokonten, Tagesgeldkonten oder Festgeldern von Filial- und Direktbanken finden Sie auf unserer Webseite.

Vor- und Nachteile der Filialbank

Eine oder auch mehrere Filialen eines Kreditinstituts gibt es in jeder größeren Stadt. Hier warten die Bankmitarbeiter auf ihre Kunden und manchmal auch umgekehrt.

Die Ein- und Auszahlungsformulare sowie die Überweisungen werden vom Kundenbetreuer entgegen genommen. Kleine Probleme wie Lastschriftrückgaben, Falschabbuchungen, die Einrichtung oder Beendigung von Daueraufträgen, eine fehlende oder falsche IBAN etc. kann der Mitarbeiter vor Ort klären. Häufig werden auch Beratungsgespräche über Sparanlagen und Kredite vereinbart. Manchmal gibt es auch einen Kaffee oder ein anderes Getränk.

Die zum großen Teil standardisierten Bankprodukte werden dann teilweise an den individuellen Bedarf der Kunden angepasst.

Allerdings hat sich auch hier einiges gewandelt. Es stehen Selbstbedienungsterminals, wie z.B. Kontoauszugsdrucker, Geldautomaten für Ein- und Auszahlungen sowie Überweisungsterminals zur Verfügung. Und diese arbeiten auch außerhalb der Öffnungszeiten.

Die Öffnungszeiten sind schon ein erster Nachteil der Filialbank, denn nur innerhalb der zum Teil schon stark reduzierten Öffnungszeiten kann der Kunde seine Bankgeschäfte mit dem Kundenbetreuer erledigen.

Geldautomaten
Geldautomaten

Das Filialnetz nebst der Gehälter der Mitarbeiter kosten Geld, Gebäudekosten einschließlich entstehender Nebenkosten, Technik- und Materialkosten etc. Diese Aufwendungen werden dann auf den Filialkunden in Form der mitunter recht üppigen Bankgebühren umgelegt. Dies betrifft nicht nur den Basispreis des Kontos oder Depots, sondern alle Gebühren, die im Gebührenverzeichnis der Bank aufgelistet sind. Die Dispozinsen und die Überziehungszinsen sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache. Service muss bezahlt werden.

Bei den Sparkassen ist gegenüber der Großbanken aufgrund der Zersplitterung eine weitere Ungleichheit in der Gebührenhöhe und bei den Dispozinsen festzustellen. Die Fusion einiger Sparkassen hat daran nichts geändert. Jede Sparkasse bedient sich, so scheint es, nach Bedarf bei ihren Kunden.

Bei der Fahrt zur Bank oder Sparkasse kommen ggf. noch die Parkplatzsuche und die Ausgaben für eventuelle Parkgebühren hinzu.

Welche Banken haben die meisten Filialen?

Deutsche Bank AG (2.984 Filialen)
Commerzbank AG (1.530 Filialen)
Postbank AG (1.092 Filialen)
Unicredit Bank AG (933 Filialen)
Wüstenrot Bausparkasse AG (500 Filialen)
Targobank AG (351 Filialen)
Santander Consumer Bank AG (324 Filialen)

Quelle: Bankenverband (Zahlen, Daten, Fakten der Kreditwirtschaft)

Vor- und Nachteile der Direktbanken

Im großen Banken-Vergleich werden deshalb die Banken um die Ecke immer schlechter abschneiden als die Online- und Direktbanken.

Hier können die Bankkunden ihre Bankgeschäfte unabhängig von irgendwelchen Öffnungszeiten erledigen, 7 Tage in der Woche und 24 Stunden am Tag.

Das Konto ist leicht am heimischen Computer, Tablet etc. eröffnet, die Verifizierung der persönlichen Daten wird mit Hilfe des bewährten Postident-Verfahrens durchgeführt. Sehr viele Direktbanken nutzen auch schon das moderne Videoident- Verfahren, das den Kunden den Weg zur nächstgelegenen Postfiliale erspart.

Mit Hilfe einer PIN identifiziert sich der Kunde bei seiner Bank als Verfügungsberechtigter und mit der individuellen Transaktionsnummer wird die Transaktion bestätigt. Um die Sicherheit im Online-Banking weiter zu erhöhen, wird 2017 der Gebrauch von iTans schrittweise ersetzt. Moderne Verfahren wie mTAN`s mit Hilfe von SMS, Chip TAN Comfort, Photo TAN etc. machen das Online-Banking noch sicherer.

Die Bargeldversorgung – Direktbank vs Filialbank

Die Bargeldversorgung erfolgt über Geldautomaten mit Hilfe der Girocard oder bei Direktbanken ohne bzw. mit nur eingeschränktem eigenen Geldautomatensystem mit Hilfe der Ausgabe von Debit- oder Kreditkarten an die Kunden.

Um den Kunden eine erweiterte kostenlose Bargeldversorgung zu sichern, haben sich verschiedene Banken bei der Nutzung der Geldautomaten zusammengeschlossen, da Abhebungen bei institutsfremden Automaten mit zusätzlichen Kosten verbunden sind.

Der Sparkassenverbund stellt das größte Netz für seine Mitgliedssparkassen zur Verfügung.

In der Cash Group (ca. 9.000 Geldautomaten) finden wir die Privatbanken (Deutsche Bank, Commerzbank, Postbank, HypoVereinsbank etc.) vereint. Außerdem steht den Kunden der Cash Group auch noch der kostenlose Bargeldbezug an den Kassen bei 1.300 Shell Tankstellen im Inland zur Verfügung.

Andere Banken (Santander Bank, Targobank, Wüstenrotbank etc.) haben sich wiederum im Cash Pool (ca. 3.000 Geldautomaten) zusammengeschlossen und bieten damit eine kostenlose Bargeldversorgung an.

Ein weiterer Unterschied ist die kostengünstige Ausgabe von Kreditkarten an die Kunden einer Onlinebank. Die Konditionen und Preise unterscheiden sich ebenfalls von denen einer Filialbank

Geldautomatenverbund

BankCard ServiceNetz (19.200 Geldautomaten)
Cash Group (9.000 Geldautomaten)
Cash Pool (3.000 Geldautomaten)

Weitere kostengünstige Leistungen der Direktbank

Aber nicht nur das Girokonto wird immer öfter auf Direktbanken übertragen sondern auch die Wertpapierdepots. Hier nutzen die Kunden den schnellen Service und die günstigen Kostenstrukturen beim Handel mit Wertpapieren (Aktien, Renten, Optionsscheinen etc.) Wer über genügend Kenntnisse im Wertpapierhandel verfügt, benötigt für seine Entscheidungen auch keine Empfehlung des Wertpapierberaters im Kundencenter der Bank. Er findet dazu viele Hinweise im Online-Auftritt seiner Bank und auf den entsprechenden Portalen im Internet.

Auch die Vergabe von Krediten für die verschiedensten Gelegenheiten wird immer mehr standardisiert und damit immer mehr ein Geschäftsfeld für die Online-Banken. Neben einer schnellen Zusage für den beantragten Kredit sind damit auch wieder Kostenvorteile verbunden, die wiederum über die daraus resultierenden niedrigeren Zinsen an die Kunden weitergeben werden. Gerade die vielen neu gegründeten FinTech, die zinsgünstige Kredite an ihre Kunden vergeben, verschärfen die Konkurrenzsituation nicht nur bei den altehrwürdigen Banken und Sparkassen sondern auch bei den Online-Banken.

Einen großen Nachteil haben dabei die Sparkassen mit ihren zerklüfteten Strukturen, die trotz Fusionierung auch auf dem Feld der Digitalisierung in vielen Bereichen nicht mit den Groß- und Direktbanken Schritt halten können.

Die Direktbanken graben aber auch den privaten Banken das Wasser ab, denn die Verkaufsgespräche mit dem Kunden über die lukrativen Anlagen (lukrativ auch für die Bank und deren Berater) entfallen zusehends und führen zu Verlusten im Privatkundengeschäft, speziell in der Wertpapierberatung.

Im direkten Vergleich Direktbank vs Filialbank kommen gerade jüngere Kunden in vielen Fällen mit der Direktbank besser weg. Viele Filialbanken sind jedoch im Wandel, und versuchen eine Brücke zwischen moderner Filialbank und Direktbank zu werden.

Viele etablierte Filialbanken verfügen über Direktbank-Töchter und mischen somit auch hier kräftig mit.

Fazit

Die Zukunft gehört der überregionalen Großbank mit einer integrierten Direktbank. Die sowohl eine Bankfiliale für Probleme vorhält, aber den Trend zu einer immer besseren Digitalisierung im Online Banking forciert und mit der Entwicklung der digitalen Revolution im Bankensektor Schritt hält sowie den Kunden auf diesem Weg immer mitnimmt. Auf dem richtigen Weg sind zum Beispiel die Deutsche Bank und die Commerzbank mit ihrer Direktbank-Tochter ComDirect.