Die Finanzdienstleistungsbranche befindet sich in einem gravierenden Wandel. Seit einigen Jahren haben die klassischen Hausbanken vor Ort mit Onlinebanken zu kämpfen. Kunden vergleichen zunehmend die Gebühren, Preise, Zinssätze und den Service einzelner Banken.
Die Verbraucher sind inzwischen informierter und sensibler geworden, wenn es um Preise und Leistungen geht. Das sorgt dafür, dass zahlreiche Bankkunden nun ihre Hausbank verlassen und zu einer anderen Bank wechseln. In Zukunft wird es das Modell der Hausbank voraussichtlich nicht mehr geben. Im nachfolgenden Artikel erklären wir, welche Gründe zum Wechsel der Hausbank führen. Außerdem informieren wir darüber, wieso es in Zukunft keine Hausbanken mehr geben könnte.
Tipp: Initiative Deutschland wechselt gegen überhöhte Bankgebühren!
Höhere Gebühren für die Kontoführung sorgen für den Bankwechsel
Banken verdienen ihr Geld mit Zinsen und Provisionen aus Produktverkäufen. Da die Zinsen in den letzten Jahren allerdings sukzessive gesunken sind und sich nun im Keller befinden, verdienen Kreditinstitute daran nichts mehr. Durch die Provisionserträge allein können die Banken ihre Kosten jedoch nicht decken. Deshalb müssen sie die Gebühren erhöhen. Das haben zahlreiche Banken in den letzten Wochen und Monaten gemacht. Die Gebühren für die Kontoführung sind deutlich gestiegen. Da die Verbraucher jedoch preisbewusster und sensibler geworden sind, lassen sie sich die Preiserhöhungen nicht mehr unbedingt gefallen.
Erhöht eine Bank die Kontoführungsgebühren, führt das zur Erhöhung der bankseitigen Erträge. Gleichzeitig wechseln einige Kunden jedoch die Bank, weil sie die höheren Gebühren nicht mehr zahlen möchten. Die meisten Kunden akzeptieren eine Erhöhung bis zu 20 %. Liegt die Preiserhöhung deutlich über 20 %, wechseln die Kontoinhaber ihre Hausbank. Alternativen zu den klassischen Hausbanken gibt es genug. Ein Vergleich der Konditionen lohnt sich immer und ist online in wenigen Minuten durchgeführt. Nicht nur bei der Kontoführung neigen die Verbraucher zum Vergleich und Wechsel. Auch im Bereich der Depots, Kreditkarten und Darlehen ist der Wechsel der Hausbank schon längst normal. Doch der Wechsel der Hauptbankverbindung ist für Hausbanken ein großes Problem.
Kreditinstitute möchten immer gerne die Hausbank von ihren Kunden sein. Ist das Girokonto im eigenen Haus, können die Banken viel Geld verdienen. Sie haben Einblicke in die Versicherungen, Bausparverträge, Darlehen und komplette Finanzsituation des eigenen Kunden. Mit dem Hausbankkonto können die Banken jeden Bedarf ihrer Kunden schnell erkennen und viele Produkte verkaufen. Doch das Hausbankmodell gehört wohl bald der Vergangenheit an. Dieser Aspekt wird für Banken zu einem großen Problem.
Tipp: Durch Vergleiche die beste Bank und Angebote finden: Girokontovergleich, Tagesgeldkontovergleich, Festgeldkontovergleich oder Ratenkreditvergleich.
In Zukunft gibt es die klassische Hausbank nicht mehr
Vor einigen Jahrzehnten hatten Kunden nur ein Konto und ihr komplettes Geld bei einer Bank. Weil die Welt aber immer mehr vernetzt ist und Kunden Onlinebanken nutzen, wird es die Hausbank in Zukunft nicht mehr geben. Verbraucher verteilen ihr Geld stets auf unterschiedliche Banken und suchen sich die beste Kondition für die Geldanlage bzw. die Darlehensaufnahme. Für die Hausbanken wird das in zweifacher Hinsicht zu einem Problem.
Sie verlieren zunehmend Kunden und damit mögliche Erträge. Außerdem haben sie keinen Einblick mehr in die Ertragslage ihrer Kunden. Wird das Girokonto nicht mehr im eigenen Haus geführt, ist der Kunde schon fast komplett weg. Es bieten sich dann kaum noch Möglichkeiten, Kunden auf Produkte, Dienstleistungen oder andere Verkäufe anzusprechen. Eine Lösung für dieses Problem haben viele Hausbanken vor Ort jedoch noch nicht. Vielleicht wäre eine sensiblere Preispolitik aber der erste Schritt in die richtige Richtung.
Quelle: Welt