Die Anleger atmeten erleichtert auf, als sie das Ergebnis der Frankreich-Wahl erfuhren. Schon am Montag stiegen die Bankenaktien. So verbuchte der europäische Branchenindex ein Plus von 6,3 Prozent (133,21 Punkte) und erreichte somit den höchsten Stand seit dem Jahresende 2015.
Auch die Commerzbank-Aktien kletterten nach oben und verbuchten ein Plus von 9 Prozent. Somit erzielten die Aktien ein Jahreshoch von 9,15 Euro. Auch die Deutsche Bank konnte zulegen und verbuchte einen Gewinn von 6,6 Prozent. Derzeit liegt die Aktie bei 16,59 Euro. Zudem haben auch die Papiere der italienischen, spanischen und französischen Institute zugelegt. So sprangen Societe Generale um mehr als 11 Prozent nach oben und kletterten auf ein Sechs-Jahreshoch.
Das erwartete Erdbeben ist ausgeblieben
Emmanuel Macron und Marine Le Pen sind in der Stichwahl. Die Finanzwerte profitieren vor allem durch den Sieg Macrons, der auch – so die Experten – der neue Präsident Frankreichs werden wird. Jernej Omahen, ein Analyst von Goldman Sachs, ist überzeugt, dass der Sieg Macrons nur positiv für die europäischen Finanzwerte sein kann. Die Furcht, dass eine EU-Gegnerin an die Macht käme, sei nun nicht mehr existent. Omahen geht davon aus, dass Macron die politische Situation beruhigen kann. Doch die Deutsche Bank-Aktien profitieren nicht nur von Macrons Sieg – es sind auch diverse Empfehlungen, die den Wert der Papiere in die Höhe treiben. So wurden die Papiere von Piers Brown auf „Outperform“ hochgestuft. Die Deutsche Bank ist zudem auch zuversichtlich und blickt optimistisch in die Zukunft. Die größten Brocken der teuren Rechtslasten wurden abgearbeitet – auch das Tagesgeschäft läuft wieder besser. John Cryan, der Konzernchef der Deutschen Bank, will nun endlich wieder „schwarze Zahlen“ schreiben. Die Jahre der Milliardenverluste seien, so der Vorstand der Deutschen Bank, vorbei.
Die Situation hat sich beruhigt
Mit einem Plus von 4,14 Prozent ging der CAC-40, der Pariser Leitindex, am Montag aus dem Handel. Der Leitindex liegt derzeit bei 5268,85 Punkten. Das Tageshoch, das bei 5295,47 Punkten lag, war zudem der höchste Stand seit dem Januar 2008. Auch der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, kletterte nach oben und verbuchte den höchsten Stand seit dem Jahr 2005. Das Plus lag bei 3,99 Prozent (3579,45 Punkte). Auch der britische FTSE-100-Index konnte um 2,11 Prozent zulegen und stoppte bei 7264,68 Punkten.
Der „Frexit“ ist kein Thema mehr
Die Experten sind sich sicher, dass die Aktienkurse weiterhin nach oben klettern werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Marine Le Pen die Stichwahl für sich entscheiden kann, ist gering. Somit sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, dass es tatsächlich zu einem „Frexit“ kommt. Die Anleger (und auch die Europäische Union) sind wieder beruhigt.